Über mich


Man muss wohl etwas verrückt sein für so ein Abenteuer! Ein Haus/zu/um/bau ist eine Entscheidung fürs Leben - bis dass der umfallende Ziegel uns scheidet! Oder bis man pleite ist - was auch immer zuerst eintritt! Und dennoch: es gibt sie noch, die Pioniere, die sich in dieses unbekannte Terrain vorschlagen. Ich bin eine davon! Mögen die Ziegel mit dir sein!

Wir Dürfen Jetzt Nur Nicht Den Sand In Den Kopf Stecken

Lothar Matthäus

Im wahren Leben abseits der Baustelle bin ich Projektmanagerin. Dort ist es ganz normal, dass ab und an die Motivation in den Projekten sinkt und man als Projektmanager dann ein wenig die Aufgabe des Animateurs hat, um die Bande wieder ins Laufen zu bringen. Wer hätte gedacht, dass dies auch beim Hausbau der Fall sein würde?

Da staunt mein Pony nicht schlecht, als ich ihm mal das neue Haus gezeigt habe

Wir befinden uns in Woche 10 (ich merke gerade, ich habe einige Wochen in den letzten Posts unterschlagen) und die Motivation hat ihren Nullpunkt erreicht. Letzte Woche ist optisch bisher am meisten passiert. Während oben das Dach gedeckt wurde, wurde die Fassade geklebt und ich hab mich weiter mit der Deckendämmung beschäftigt. Da war die Welt noch in Ordnung, als die Fenster am Mittwoch dann eingebaut wurden, konnte man einen ersten Anflug von Demotivation erkennen. Überhaupt wurde sich letzten Mittwoch viel beschwert. Sagen wir es doch wie es ist: alle waren einmal angefressen. Ich schiebe es auf die dunkle Jahreszeit, kalt ist es auch geworden. Hätte ich wohl auch keine Lust, da zu arbeiten.

Die Freuden des Umbaus - und plötzlich muss das Rohr umgebaut werden...

Aber allen Unkenrufen zum Trotz ist das Dach in nur vier Tagen fertig gewesen. Die Jungs vom Dach habe ich de facto nur einmal kurz gesehen, ich habe mir nicht mal ihre Namen gemerkt. Ich dachte ja es waren nur drei, tatsächlich waren es vier. Ich hoffe, alle haben es vom Dach runtergeschafft, denn oben nachschauen war ich noch nicht.

Das Dämmen - eine Never Ending Story

Die Fenster sind in zwei Tagen drin gewesen und die Fassade war nach acht Tagen zu 75% beklebt. Es gab letzte Woche Tage, da waren 14 Mann auf der Baustelle. Kennen Sie den Film „Geschenkt ist noch zu teuer“? Genau so hat es sich angefühlt. Alle paar Minuten hat irgendwer durch irgendein Fenster gesehen und wenn zum Essen gerufen wurde, war es eine spezielle Art von stiller Post, wo jedes Gewerk dem nächsten Gewerk zuschreit, dass es Essen gibt. In der Garage war es dann schon kuschelig warm und ich habe mir selten so sehr eine Filtermaschine zurück gewünscht, wie in der Woche. Schon mal probiert, 14 Kaffee mit einer Kapselmaschine zu machen? Albtraum, kaufen Sie sich für Ihre Baustelle unbedingt eine Filtermaschine, Sie werden sonst alt beim Kaffee machen. Krapfen gibt es Gott sei Dank gerade in der Faschingsauktion bei der Fabrik um die Ecke, da kann man dann schon mal 22 Stück raustragen, die auch auf einen Sitz verputzt werden. Und das ist auch gut so, denn ich kann sonst das ganze Wochenende Baustellenreste essen - irgendwo müssen wir ja anfangen zu sparen.

Mein Transparent ist gekommen! Damit auch jeder den Blog gleich findet 
Motivierte Helfer am Bau - wer soll auf dieser Leiter stehen?!

So sieht das also von oben aus - merke, da waren noch keine Fenster drin! Kuschelig!

Es wurde also gewerkelt und sich beschwert, der eine möchte die Fassade so schnell wie möglich fertig bringen, dem anderen wäre der Rohbau lieber, den Jungs am Dach ist alles Wurst, auch die Tatsache, dass ich unter Einsatz meines Lebens die Deckendämmung angebracht habe - sie stecken einfach die Strangentlüftungen durch und machen alles zunichte. Naja, irgendwas muss ich ja auch zu tun haben. Falls jemand fragt, meine Tage waren letzte Woche sehr lang. Schon gegen 6 im Büro, damit ich den Jungs zumindest noch Tschüß sagen kann, dann Pferd und/oder Baustelle. Dämmen bis die Augen jucken oder die Wangen glühen. Kein Witz, die super neue Brille hat nur einen Tag gehalten, dann war sie von der Glasfaser so zerkratzt, dass ich mir ernsthaft angefangen habe, mir Sorgen um meine Haut zu machen: wenn diese Teile Plastikbrillen zerstören, wie genau geht es dann meiner Haut dabei?! Rund 220m² großteils in luftiger Höhe (wer genau wollte nochmal keine Decke in den Wohnräumen einziehen?!) sind schon eine Hausnummer. Aber Freitag abend war es dann so weit, das schlimmste hatten wir hinter uns.

Das erste Fenster! Was für eine Erleichterung!

Wieviele Autos passen in eine Einfahrt!?

Auf keinen Fall alle!
Dachten wir zumindest. Denn Sie erinnern sich sicher an die lustige Fliesengeschichte. An die, wo ich dezent 2,5 Tonnen Fliesen bestellt habe. Immerhin im Chevrondesign. Die waren also Samstag zum Abholen. Mit Müh und Not organisiere ich also einen Traktor, der helfen soll, die unzähligen Paletten abzuladen. Wer weiß denn auch schon, wieviele Paletten 2,5 Tonnen sind?! Es sind zwei. NUR zwei. Der Traktor war umsonst. Er ist einfach nur im Weg gestanden und wir haben dann per Hand abgeladen. Mehr als 40kg pro verschnürter Einheit führten zu Muskelkater im Bizeps. Am Sonntag beim Tanzkurs konnte ich meine Arme kaum heben. Aber das ist alles egal, die Fliesen sind in der Garage. Natürlich müssen die noch rauf, aber das ignorieren wir lieber mal.

Wie schön ein Dach aussehen kann, auch wenn man von der Perspektive nie viel davon sehen wird

Das Dach sieht doch auch schon toll aus!

Weil jetzt verfällt das ganze wohl so ein bisschen in den Winterschlaf. Motiviert ist keiner mehr vor Weihnachten oder besser gesagt, alle sind mit Aufträgen so eingedeckt, dass man für meine Sorgen und Probleme kein Ohr mehr hat. Und ich lass läuten bis die Mailbox rangeht. Wenn nötig, auch mehrmals am Tag. Ich kenn da nichts. Hilft aber nur bedingt. Heute war niemand auf der Baustelle, morgen geht es zumindest mit dem Strom weiter. Fehlen noch die Installationen und wir  könnten den Fußbodenaufbau starten. Aber mir ist eh lieber, ich hab noch ein wenig Zeit bis zum Fliesen legen. Erstens sind zuhause nun alle krank (nur ich darf natürlich nicht krank werden) und zum anderen dauert es wohl noch, bis mein Muskelkater sich aufgelöst hat. Dann jedoch geht es wieder mit voller Kraft voraus. Heuer oben einziehen wird aber wohl nichts mehr. Und mein Plan, Schals und Handschuhe sowie die dicken Strumpfhosen als Stopfmaterial für die Kisten mit Geschirr und Co zu verwenden, "weil ich eh im Winter spätestens alles wieder ausgepackt haben werde", ist nicht aufgegangen. Ich werde also frieren. Und mir wünschen, zumindest bis zum Geburtstag einzuziehen, Meinem Geburstag. Nächstes Jahr. Good Night and good luck!

Los, motiviere dich!

Wenn gerade beim letzten Eck zu wenig Dämmung da ist

Ich schwöre, am Weg vom Büro raus habe ich DAS in meinem rechten Auge gefunden!

So schön sieht der erste Sonnenuntergang durch die fertig eingebauten Fenster aus

Es ist vollbracht - die Dämmung hält!

Hauptsache, die Einfahrt ist voll, egal mit was
Lady of the tiles

Wir Dürfen Jetzt Nur Nicht Den Sand In Den Kopf Stecken Wir Dürfen Jetzt Nur Nicht Den Sand In Den Kopf Stecken Reviewed by Tanja on 20:59 Rating: 5

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