Vilfredo Pareto
Das so genannte Pareto-Prinzip sagt aus, dass wir mit nur 20% Aufwand ein 80% Ergebnis erhalten können, um aber die restlichen 20% auf die 100 zu erreichen, zusätzlich 80% Aufwand reinstecken müssten. Kurzum: es zahlt sich nicht aus, eine 100% Lösung anzustreben, wenn man den Aufwand ins Verhältnis stellt. Und sind wir mal ehrlich: wie oft im Leben reicht auch eine 80% Lösung? Ich würde meinen, sehr oft.
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Die Innentüren sind drin! |
Das sage ich natürlich nach all den Monaten am Bau jetzt noch viel mehr. Warum? Weil wenn mich jetzt auf einer 100% Lösung festbeißen würde, ich unendlich viel länger brauchen würde, als ich es eh schon brauche. Zeit ist Geld und je weniger Zeit und Aufwand in das Projekt laufen, desto besser natürlich - vor allem, wenn eigentlich auch 80% des Ergebnisses völlig ausreichen würden.
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Fertig lasiert warten die Türen auf den Einbau |
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Nicht nur von vorne, nein, auch von hinten ein Hingucker |
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Probelegen der Schlösser - meine Großeltern am Bauernhof hatten solche Schlösser anno dazumal, ich musste sie also kaufen!
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Türeneinbau für Profis |
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Nachdem wir extreme Lerneffekte von der ersten Tür hatten, wollte Tür Nummer 2 so gar nicht funktionieren... |
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Wie schrecklich kann man eigentlich fräsen? Gut, dass diesen Griff niemals jemand sehen wird... |
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Mein persönliches Highlight, die Pantry Doors, einzigartig süß
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Gibt Tage, da kann ich mich nicht so recht motivieren...
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Aber dann schau ich mir meine bisherigen Errungenschaften an und hole mir neue Motivation |
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Schön, wenn man ein sauberes Bild hat |
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Gebastelt hab ich auch schon, damit die Türen noch individueller sind |
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Kränze binden kann ich |
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Hier hat es dann nur für eine Flechterei gereicht |
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Und ein kleines Blumensäckchen fürs Bad |
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Selbst der Kranz für die Eingangstüre ist fertig, wobei die Türe noch nicht eingebaut ist
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Das Pareto-Prinzip ist mir natürlich nicht neu. Schon während den Studien habe ich das so gehandhabt. Immerhin konnte ich gar nicht bei all den Lehrveranstaltungen tatsächlich anwesend sein. Also wurde das gemacht, was unbedingt notwendig war. Teilweise hatte ich mehr Stunden an der Uni verplant, als ich heute arbeite. Beim Mathestudium musste ich allerdings tatsächlich zu allen Vorlesungen. Denn eigentlich denkt man sich ja, Mathematiker rechnen hauptsächlich, aber dem ist nicht so. Wir schreiben. Wir schreiben unendlich viel. Wir schreiben Sätze und Theoreme und die zugehörigen Beweise. Wirklich gerechnet hab ich während dem Studium fast nie. Dafür ellenlange Tafeln abgemalt. Mehrere Seiten pro Vorlesungseinheit. Jede Woche. Klar, dass ich meinen Fokus auf diese lenkte, während die BWL Vorlesungen definitiv zu kurz kamen. Bei Wirtschaft und Recht hab ich dann versucht, wenigstens die Rechtsvorlesungen zu besuchen, denn da wurde hauptsächlich gelesen und gesucht. Papier ist ja geduldig. Bei den Noten habe ich ebenso versucht, mit minimalem Aufwand das Maximum rauszuholen (lassen Sie sich eines gesagt sein, dieses Prinzip gibt es in der Betriebswirtschaft eigentlich nicht, auch wenn man es umgangssprachlich ständig verwendet. Es gibt entweder das Minimumprinzip oder das Maxiumprinzip aber nicht beides) - faktisch habe ich also das Maximumprinzip angewandt, da ich mit einem fest vorgegebenen Aufwand das Maxium an Noten rausgeholt habe. Bin ich froh, dass ich damals schon erkannt habe, dass es wohl auch egal ist, mit welchen Noten man aus dem Studium spaziert.
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Bin ich froh, dass ich alle möglichen Tools besitze, wenn denn dann doch mal was bearbeitet werden muss
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Wenn erstmal Uhren ticken, fängt es sich an, wie zuhause anzufühlen
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Diese Fensterläden ganz günstig erstanden und perfekt in Szene gesetzt |
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Lampe in der Abstellkammer ist auch bereits eingezogen |
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Ebenso im Kinderzimmer |
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Und endlich, eine Eingangstüre |
Viele glauben ja, dass ich eine Perfektionistin bin. Vermutlich bin ich das im tiefsten Inneren auch. Aber noch viel mehr bin ich Realistin. Und somit wusste ich auch, dass wenn ich mich auf dieses DIY Abenteuer einlasse, dass ich wohl weit von perfekt entfernt sein würde. Aber das Gute ist, wenn alles ein klein wenig nicht perfekt ist, passt am Ende wieder alles zusammen.
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Bastelstunde! |
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Ein heilloses Chaos |
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Und noch mehr Deko und Co |
Es klingt nun ein wenig danach, als würde ich mir meine neuen Innentüren schön reden müssen. Aber das ist nicht der Fall. Natürlich sind sie weit weg von dem, was ein ausgebildeter Tischler mit Profiwerkzeug hinkriegen würde. Aber, sie sind perfekt für die Umstände. Nein, ich finde sie eigentlich sogar richtig gut. Gestern die Abstellkammertür sowie die beiden Schiebetüren in meinem Bereich eingebaut und ich kann nicht aufhören, Türen auf und zu zu machen, so eine Freude habe ich.
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Nicht zu vergessen, dieser leere Fleck aka die Küche |
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Etwas wenig Platz, wenn man vergessen hat, die Winkel zu montieren |
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Zwischendurch muss ich ja schon selber lachen |
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Diese Kücheninsel raubt einem Nerven
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Aus der Warte sieht es ja schon gut aus |
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Und dann das |
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Ich recycle!!! |
Möglicherweise erfreut man sich auch an den kleinen Dingen, wenn man ein derart großes Projekt im Gesamten sieht und zwischendurch aus Verzweiflung schreien möchte. Vielleicht aber ist es tatsächl so, dass die 80% Lösungen schon die perfekten Lösungen sind - und das nicht nur für den Moment.
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Es war ja klar, dass ich nicht genügend Shiplap haben sollte...
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Egal, dekorieren kann man auch so schon mal! |
Zwischendurch vergesse ich ja, wie weit ich seit Baubeginn gekommen bin. Oft sogar habe ich das Gefühl, dass so gar nichts weiter geht. Aber das stimmt natürlich gar nicht. Es gibt natürlich noch genug Ecken, die etwas wild aussehen. Aber, im Grund genommen fehlt noch die Küche und dann kann man schon oben wohnen.
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Es ist einfach wunderschön! |
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