Über mich


Man muss wohl etwas verrückt sein für so ein Abenteuer! Ein Haus/zu/um/bau ist eine Entscheidung fürs Leben - bis dass der umfallende Ziegel uns scheidet! Oder bis man pleite ist - was auch immer zuerst eintritt! Und dennoch: es gibt sie noch, die Pioniere, die sich in dieses unbekannte Terrain vorschlagen. Ich bin eine davon! Mögen die Ziegel mit dir sein!

Aufgeschoben Ist Nicht Aufgehoben!

Es ist schon irgendwie schräg. Zum Einen scheint die Zeit wie im Flug zu vergehen, zum Anderen kommt es mir manchmal vor, als würde sie stillstehen. Es ist eine positive Art von Stress, die mich seit nun mehr fast eineinhalb Jahren umgibt. Ich bin positiven Stress ja gewohnt, er gehört irgendwie zu meinem Leben. Und ich denke, das ist auch eine Art von Antrieb. 

Da war ich schon genervt nach knapp 130m Sockelleisten

Auch wenn ich manchmal denke, ich müsste noch ein weiteres Jahr investieren, um hier endlich fertig zu werden, so ist das gar nicht wahr, denn tatsächlich sind die schlimmsten Sachen schon vorbei. Natürlich ist es ab und an mühsam, diese Kleinigkeiten, die so viel Zeit fressen - wie die elendige Küche, die immer noch nicht fertig ist. In meinem nächsten Blog Post ist sie fertig, das verspreche ich hiermit hoch und heilig. Es könnte natürlich auch daran liegen, dass man dazu neigt, die mühsamen Sachen zu schieben. Und mühsame Sachen gibt es genug. Was einst das Gipsen und dann das Malen war, ist irgendwann das Sockelleisten zuschneiden geworden. Kaum waren die fertig, war ich schon genervt, wenn ich nur eine Tür aus der Ferne gesehen habe. Nach den Türen aber ging die Mühsal erst richtig los. Möbelbau. Als wäre das etwas, das ich wirklich könnte! Und nachdem ich nun mal kein Profi bin, sehen die Möbel auch so aus. Ja, sie forderten sogar erste Opfer! Der Elektrohobel hat meinen Versuch, die Esstischplatte zu bearbeiten nicht überlebt. Aber mal der Reihe nach. Der letzte Blog Post liegt ja bereits zwei Monate zurück.


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Mal ein wenig ausräumen und einräumen stand auch auf dem Programm

Damals hatte ich gerade die Türen fertig, angefangen, das große Badezimmer einzurichten und mein Küchenbeauftragter und ich haben die erste Runde Küchenaufbau hinter uns gebracht. Heute, zwei Monate später, sieht die ganze Sache schon wieder ganz anders aus. 

Wochenlang, nein, monatelang hat die arme Rampe vom unteren in den oberen Bereich darauf gewartet, eine Abschlussleiste zu bekommen. Monatelang habe ich das erfolgreich ignoriert, meistens die noch nicht zugeschnittene Leiste irgendwie dran gelegt, damit ich das Übel nicht sehen muss. Vor allem waren in dem Bereich die Sockelleisten auch noch nicht fertig und somit die Rampe auf keiner Seite eingerahmt. Aber Ende Juli dann war es endlich so weit, ich hab mich ran gewagt an die große Herausforderung und mit dem Multitool endlich die Leiste an die Steigung und die Länge der Rampe angepasst. Und jetzt kommt das Beste: es hat nur zehn Minuten gedauert! Dann mit Montagekleber angepickt und mit Acryl schön zugeschmiert (Acryl verdient meiner Meinung nach einen Friedensnobelpreis, denn die unsäglichen Eigenschaften dieses Werkstoffes, Nicht-Können von selbsternannten Häuslbauern zu vertuschen, hätte es verdient!) und dann stand ich da und dachte nur: wieso bitte habe ich das so lange liegen lassen? Wie kann man denn etwas nur so aufschieben und dann draufkommen, dass es doch so leicht und unspektakulär gewesen wäre? Ich schwor mir, nie wieder was aufzuschieben! Und wie man es sich schon denken kann, ließ die nächste Aufschieberitis nicht lange auf sich warten...


Auf diese Leiste hat die Welt gewartet

Die Haustüre war dagegen recht rasch nach dem Streichen eingebaut. Mussten wir dafür die halbe Wand nochmal wegreissen? Ja. War da eine fertig gestrichene Wand dabei? Oh ja. So viel zum Thema mühsam. Zumal die dann auch noch zu klein für den Auslass war - somit musste ich wieder gipsen! Und wir wissen, wir hassen gipsen. Jeden Tag sehe ich also nun die hübsche dekorierte Haustüre, die an der Innenseite an einer nicht gespachtelten Wand hängt und außen noch eine Gipsleibung bräuchte. Aber wie gesagt, ich hatte mir geschworen, nichts mehr aufzuschieben. Sobald wir das Stiegenhaus spachteln, hab ich es gegipst, ich schwöre es. 

Deutlich mehr Spass machte es, für das große Badezimmer einzukaufen. Ich finde ja Schilder mit Sprüchen ganz toll. Noch besser, wenn es sich um englische handelt und steht dann auch noch ein Wortzwitz drauf, könnte ich mich stundenlang darüber abhauen. Alleine. Weil a) es sonst keiner versteht, oder b) wieder mal niemand da ist. Ich bin nicht einsam, falls Sie sich das fragen, ich bin gern allein. Am besten aber sind, so wie alle anderen Sachen, die man kaufen muss, die, die reduziert sind. Und da war es dann, ein perfekt in das anthrazit-goldfarbene Badezimmer passende Schild mit der Aufschrift "You shine". Süß. ich musste es haben. Ab zur Kassa damit, nur leider fehlt an diesen Wühltischwaren ja so wie so oft das Preisschild. Kann ja passieren. Dass die liebe Mitarbeiterin dann aber das Schild als "Ju Schiene" titulierte, löste innerlich in mir Schreikrämpfe aus. Sie würde Wortwitze wohl eher nicht verstehen, denke, ich werde sie wohl eher nie zu mir einladen. "Ju Schiene" hängt nun im Bad und wird mich immer daran erinnern, dass ich vielleicht doch hätte deutschsprachige Schilder kaufen sollen. Aber mal ganz ehrlich: ein "Nice Butt" Schild über der Gästetoilette ist einfach zu lustig. Da diese Schilder bei uns aber kaum zu bekommen sind, habe ich nun auch noch damit begonnen, diese selber zu basteln. Es sind fast in jeden Raum nun DIY Schilder mit Wortwitzen oder weisen Sprüchen eingezogen. Jedes Mal, wenn ich sie lese, lache ich. Laut. Mit mir ganz allein, denn ich finde sie wohl so oder so selber am witzigsten. 

Der Küchenaufbau ging Anfang August im Angesicht unseres Schweißes (hier nochmals die Entschuldigung an alle Involvierten: auf meinem Deokristall steht groß Antitranspirant aber das interessiert meine Schweißdrüsen wohl herzlich wenig. Können wohl nicht lesen. Oder wollen es nicht. Oder die unter der Achsel waren es gar nicht, nur die überall anders. Fakt ist: ich bin unendlich froh, nicht im Sommer gebaut zu haben, denn diese Schwitzattacken sind unerträglich. Für mich und für andere!) wurden die Hängeschränke aufgehängt. Und das Tellerregal. Mal abgesehen davon, dass meine Küche auf für zwei Meter Hünen noch unerreichbar ist (ich behaupte ja stets: da oben rauf geb ich nur die Sachen, die ich nicht so oft brauche - Fakt ist, ich werde kaum was brauchen, weil alles zu hoch oben ist!), waren a) die Schränke zu hoch und b) das Tellerregal schlicht und einfach überhaupt das falsche.

Ich rede über die Schränke, als wären sie mittlerweile auf der richtigen Höhe. Keine Angst, das sind sie nicht. Das mache ich seit dem. Also seit Anfang August. Scheint, als würde ich wieder mal was aufschieben. Und Sie werden es kaum glauben, aber ich habe bereits heute den Grund, wieso ich sie auch morgen nicht endlich umhängen kann. Würde mir das jemand erzählen, ich würde ja schreien!

Das Tellerregal wurde allerdings tatsächlich unter Lebensgefahr (!) ausgetauscht weil ich es a) alleine aufgehängt habe und fast mit Leiter und Regal irgendwie umgefallen wäre und b) die linke Schraube GANZ knapp am Stromkabel vorbei ging. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich nicht berührt habe. Die Raffstore funktionieren jedenfalls, alles andere ist primär.

Ich rede da die ganze Zeit vom Aufschieben und nun ist es das fünfte Mal in mittlerweile 3 Monaten - ich korrigiere, es ist nun fast ein halbes Jahr!-  dass ich an diesem Post weiter schreibe! Liegt wohl auch daran, dass sich die Ereignisse ständig überschlagen, Langeweile kommt selten auf. Die Küche ist Ende Oktober Februar immer noch nicht fertig, aber ich kann endlich sagen, es gibt Strom. Wasser ist noch keines in Sicht, aber Strom (Faktum: Wasser ist mittlerweile im Überfluss vorhanden, so viel, dass es unte aus der Wand rausschoss). Also theoretisch könnte ich kochen. Theoretisch. Aber anstatt zu kochen oder wenigstens die Küche endlich fertig zu machen, bin ich wieder am hunderttausend andere Projekte anfangen und unter gewissen Umständen auch fertig zu stellen. Heute habe ich den alten Herd aus der Wohnung verkauft - die Käuferin konnte nicht glauben, wie sauber und gut erhalten der war. "Kochst du nicht?" Sie liest wohl noch nicht meinen Blog.

Und während Sie das hier lesen, ist ein weiterer Monat vergangen und wir befinden uns vor dem nächsten totalen Lockdown. Plötzlich bricht selbst bei mir Panik aus, da ich natürlich heute noch schnell Materialien besorgen muss, um die nächsten drei Wochen genug zu tun zu haben. Es ist manchmal verwunderlich, wie schnell man dann doch Sachen machen kann, wenn Baumärkte zu schließen drohen. Edit: der Lockdown wurde gut mit Arbeit gefüllt und nun warte ich faktisch auf den nächsten. Erinnern Sie mich dran, ich muss einkaufen nächste Woche.

Zumindest habe ich es geschafft, das Blog Layout zu überarbeiten zu beginnen. Besser als nichts. Die Küche ist immer noch nicht fertig - falls Sie sich das schon gefragt haben. 


 

  


Diese Küche....hundertmal umgeändert und so mühsam...wenn die fertig ist, gibt's eine Party


 




 
Aber Hauptsache ich habe wieder mal was gebastelt



                   
Der dezent kleine und nur 120kg schwere Kühlschrank...raufgetragen!

Arbeitsplatte für die Kücheninsel. Gebürstet als gäbe es kein Morgen

DIY Küchenhocker


 
Die Abstellkammer wurde fertig

 



 

 

 
Tischplatte aus den Bauhölzern, ebenso die Sitzbank und generalüberholte Second Hand Stühle für die Essecke


                           
               Der Fakekamin - einer meiner größten Wünsche. Gebaut aus meiner alten Küche und den Balken vom alten Dachstuhl

               



 


 

 
Das Büchherregal im Vorraum - damit alles einheitlich ist, habe ich jedes einzelne Buch eingebunden!

 

Und einen neuen Hall Tree gab es auch!




                 
Nicht zu vergessen, das Abenteuer Terrasse! Streichen, Fundament und Aufbau


  

 


 

 

Und schließlich mit Weihnachtsbeleuchtung


Und das erste Drohnenfoto!


 
Auch wenn wir es alle ignoriert hatten, da war natürlich noch was abzureissen!


 

Und zu malen! Das Stiegenhaus nahm Formen an

 






 

Und die Trittstufen sind eingezogen


 
Und die Haustüren auch




 
Das große Bad ist mittlerweile auch eingeweiht! Seit kurzem gibt es sogar die Möglichkeit, zu baden. Ein Meilenstein


 
Zwischendurch mal genießen und Tetris Level Expert

 
Oder halt noch mal schnell was fürs Wohnzimmer bauen


 
Und unendlich viele Schilder malen! Da kommen aber noch mehr!


Die Außenleuchten sind auch noch vor dem Winter fertig geworden


 

 
Ebenso wie das ganze Drumherum...bis auf die Randleisten und schwarzen Steine

Aufgeschoben Ist Nicht Aufgehoben! Aufgeschoben Ist Nicht Aufgehoben! Reviewed by Tanja on 20:57 Rating: 5

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