Im Sinne von: wir fangen am Montag an. Nein, nicht den Montag in einer Woche, den kommenden Montag. Also nach meiner Zeitrechnung eine Woche zu früh. Welche Baustelle beginnt denn bitte zu früh? Meine. Es muss ja meine sein.
Das alles wäre nicht so schlimm. Immerhin haben wir es (überraschend aber doch) am Freitag zufällig noch geschafft, den Baustrom einzubauen, da der Bagger notgedrungenderweise das bisherige Kabel kappen musste. Es verläuft ja praktischerweise quer durchs Grundstück, es war aber so oder so nicht mehr ausreichend für zwei Haushalte (merke, eine weitere ungeplante Kostenposition). Und dann fahr ich nur kurz weg und zack, war der Bagger schon da. Danach brach so etwas wie Panik aus. Ich habe so lange kein Motivationsproblem, bis ich ein Zeitproblem habe - oder wie war das?!
Nochmal kurz weg, zwecks der Kühlschrank für die Bauarbeiter war noch nicht mit Getränken gefüllt. 108 Halbliterflaschen später steht dann auch schon der LKW vor der Tür - mit Material. Und ein Mann, der gerne den Aushub hätte. Dem ich dann erst erklären musste, dass der Aushub noch gut in der Einfahrt eingebaut ist. Und noch ein Wochenende vom Ausheben entfernt ist. Ob er wohl noch was haben möchte? Ein bisschen Welleternit wäre dann auch in Kürze zu haben.
Kaum ist der Kühlschrank gefüllt, wurde mir klar: ich werde müssen den anderen Handwerkern Bescheid geben. Immerhin wollte der Hausbau erst "Anfang November" anfangen. Auch da hatte ich noch keine Auskunft, ob das dann der 28.10. oder der 4.11. sein würde. Jetzt wäre recht, noch früher. Ob sie das schaffen, ist noch ungewiss. Hektisch und panisch bin aber nur ich in der Runde. Dann den Planer angerufen, der sich vor Lachen nicht mehr einkriegt. Angeblich würden die das nur machen, damit ich eben NICHT dabei bin. Zwecks Angst wäre es gewesen. Angeblich. Ach ja, Sie müssen verstehen, ICH bin ja die Woche auf Dienstreise: "Das passt doch ganz genau, dann kannst du vor deinem Urlaub noch mal schnell nach Stuttgart". War ja gut gemeint und keiner konnte wissen, dass ich eben heute schon anfangen müsste, Bauherrin zu spielen. Die wichtigste auf der Baustelle!
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Lecker Essen in Backnang bei Stuttgart |
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Backnang City bei Nacht |
Das vergangene Wochenende - eine Qual. Denn der Kühlschrank war ja dann wohl das kleinste Problem. Oben waren weder das Wohnzimmer im EG noch das OG fertig ausgeräumt. Sprich: Möbel abbauen, mein Bett wieder siedeln (lieber Ikea, ich brauche eine Ersatzschraube!) und ins Esszimmer siedeln. Ist nun auch kuschelig dort.
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In luftiger Höhe im Auftrag meiner Stromversorgung! |
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Kleines Loch in die Wand, nur nicht den Fensterrahmen erwischen! |
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Lieber Nachbar, beim Heckenschneiden etwas vorsichtiger, solange hier das Kabel hängt. Bitte. Danke! |
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Kommst zurück, Bagger da! |
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Die Erstversorgung für die Arbeiter |
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Aha, kaum zurück, die Lieferung schon da! |
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Wieviel Eisen für so ein kleines Stiegenhaus bitte?! |
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Was wir damit wohl alles machen wollen? |
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Da gab es noch Möbel - zumindest Teile davon |
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Zimmer 1 leer |
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Auch hier wird's langsam leer |
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Zimmer 2 leer |
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Hübsch, mein neues Zimmer mit direktem Blick auf den Kühlschrank |
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Die Erkenntnis, dass die Garage zu klein ist |
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Und reinstopfen was geht |
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Erste Fuhre abfahrtsbereit |
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Wer seinen Boden liebt, der klebt |
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Container Nummer 2 |
Der Plan war, die restlichen Möbel von oben inzwischen in der Garage zu lagern. Schnell zeigte sich allerdings: wir haben zu viel Gerümpel! So, kurzerhand einen zweiten Container gemietet (ja, ich bin nun stolze Mieterin zweier Container!) und den voll geräumt. Dreimal mit dem Pferdeanhänger vor und zurück. Sachen getragen, zerkratzt, wieder geärgert, den Container versperrt. Die Gartenmöbel runter von der Terrasse, die stören auch nur. Im OG gibt es nun weder Rollos, noch Türen oder Fensterbänke, am Wochenende müssen die Decken und Böden raus. Und die Sanitäreinrichtungen und Fliesen. Ein Traum.
Und dann war es soweit: um 6:40 stand der Baggerfahrer vor der Tür. Ein kompetenter junger Mann. Kurz darauf die beiden Kollegen der Baufirma. Nach einer eindringlichen Schulung in puncto wo sie ihren Kühlschrank und ihre Essecke finden, wo ihre Jause steht und wie sie Kaffee machen, wann es Mittagessen gibt und dass sie mich unbedingt anrufen müssen, wenn irgendwas ist (hat ja super funktioniert, der Bagger ist dann am späteren Vormittag kurzfristig eingegangen, angerufen hat natürlich keiner), fangen sie an. Ich konnte noch bis 8:15 wichtig in der Gegend rumlaufen und Fotos machen, dann musste ich nach Stuttgart aufbrechen. Selten war es so schwer, zu gehen.
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Die Essecke für meine Arbeiter - man beachte die rosa Aufbewahrungsboxen, "die kann man dann weiterverwenden fürs Gartenhaus" sagte meine Mutter |
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Die Nachbarn sehen wir dann auch bald nicht mehr |
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Kurz vor meiner Abfahrt
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Es wurde gebaggert und das Ergebnis nach Tag 1 kann sich schon sehen lassen. Es fühlt sich immer noch irreal an. Und eigentlich bin ich immer noch fasziniert, wie trocken die bestehende Mauer ist, obwohl sie jetzt 40 Jahre Wind und Wetter ausgesetzt war. Besonders viel Schotter haben wir nämlich wohl nicht gefunden.
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If I had an excavator, I'd excavate every day... |
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Was das Drainagerohr da IN der Wand macht?! |
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So gross wird das Stiegenhaus gar nicht! |
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Solange er noch aus diesem Fenster schauen kann, schaut er raus :D |
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Hat eigentlich irgendwer einen Container für den Betonbruch bestellt?! |
Falls Sie sich fragen, was mit dem Aushub geworden ist? Der ist noch da. Vielleicht hab ich dem netten Mann auch zu viel Angst gemacht und er lässt den Aushub nun Aushub sein. Falls Sie allerdings Aushub brauchen, jetzt wäre er ausgehoben.
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