Über mich


Man muss wohl etwas verrückt sein für so ein Abenteuer! Ein Haus/zu/um/bau ist eine Entscheidung fürs Leben - bis dass der umfallende Ziegel uns scheidet! Oder bis man pleite ist - was auch immer zuerst eintritt! Und dennoch: es gibt sie noch, die Pioniere, die sich in dieses unbekannte Terrain vorschlagen. Ich bin eine davon! Mögen die Ziegel mit dir sein!

Wenn Jemand Eine Reise Tut....

...dann kann er was erzählen. Mir kommt es vor, als wären die einzigen, die wirklich oft in meinem Leben reisen, meine Möbel. Und Gott weiß, die können schon was erzählen. Ich hasse Umzüge. Umzüge sind mühsam. Nicht nur, weil man von der Flut an Besitztümern übermannt wird, nein, weil man drauf kommt, dass 90% der Besitztümer Schrott ist. Der hunderste Ikea Küchenschrankeinlegeboden, das zwanzigste Top, das man schon Jahre nicht mehr getragen hat, Wandsticker. Bitte wann habe ich denn Wandsticker cool gefunden? Wann waren Wandsticker jemals cool?

Aktueller Zustand meines Containers: voll! Gut zu erkennen: die gebrandmarkte Kommode links. Die fährt aber auch schon seit 10 Jahren mehr spazieren, als das sie steht...

Der erste Umzug war noch harmlos. Vom Kinderzimmer bei den Eltern - da reicht der Kofferraum der Familienkutsche alle Mal. Aber dann von der ersten eigenen Wohnung in die nächste, wollen auch Möbel mit. Buchenfurniermöbel deluxe, die dann doch nicht mehr in die neue Wohnung wollen, da man sich für weiße neue Möbel entschieden hat. Buchenfurnier steht somit bei uns seitdem im Keller. Schränke wohin man blickt.

In der zweiten Wohnung braucht man dann plötzlich auch eine Küche, die Genossenschaften lassen den Mietern da liebe freie Hand. Gott sei Dank musste die dann nicht nach Wien, da die Wohnung an ein anderes Familienmitglied ging. Dafür aber der gesamte Hausrat, mehr als 300km, mehr als einmal hin und retour. Beladen bis zum Plafond. Erinnerungen werden wach, als meine Mutter und ich und meine damals noch ganz kleine jüngste Schwester eine Couch im Renault Scenic spazieren gefahren haben. Sie konnte kaum schalten so sehr war das Trum im Weg.

Ein paar Sachen zum Weggeben (links), doch der Rest muss mit!

Wien dann zuerst mal in Untermiete, da brauchte es keine Möbel. Aber Kleidung. Und irgendwie hab ich davon dann noch mehr als Möbel. Geradezu einladend die Parksituation vor der Wohnung: neben Kirche, Straßenbahnstation und türkischem Supermarkt war selten ein Parkplatz zu finden. Kleiderhaufen vom Auto (Fiat Punto, wie viele Kleidungsstücke kannst du ertragen?!) durch den halben Bezirk in die Wohnung gewuchtet. War nicht mehr Hochsommer, somit kamen die meisten Sachen auch unverschwitzt an.

In die Traumwohnung ohne Heizung musste dann erst Recht wieder alles mit, inklusive einer Heizung, da es ja im Winter in Wien doch ganz schön kalt werden kann. Wieder alles schleppen. Die Parkplatzsituation war gering besser, allerdings hat es ein wenig gebraucht, bis ich kapiert hab, dass man dort ein Parkpickerl braucht. Was aber noch viel mehr Spass machte, war, das alles in den vierten Stock zu schleppen. Ohne Lift versteht sich. Und genau genommen war es der achte Stock, da aus irgendeinem Grund Halbstockwerke den Weg nach oben erschwerten. Hab ich schon erwähnt, dass ich sogar Laminat in die Wohnung geschleppt habe? Der Teppichboden dort hätte auch ein Zeuge ungelöster Mordfälle sein können, das war mir dann doch zu heikel, also lieber mal in Eigenregie 30m2 Laminat verlegt. Vielleicht die Anfänge meiner DIY Liebe...

Gut, dass ich gleich zwei Schlafzimmer siedeln darf. Wer hat eigentlich jemals dort geschlafen?!

Die letzte Wohnung in Wien, Erstbezug nach Generalsanierung. Da will man dann ja auch schön eingerichtet haben. Also schleppt man wieder alles rüber und zudem eine Waschmaschine, weil die war bis dahin nicht nötig. Viele Möbel kamen neu, man gönnt sich ja sonst nichts. Die Wäscheberge waren diesselben oder mehr, ich hab den Überblick verloren.

Durch eine göttliche Fügung hat mein Exfreund diese Wohnung dann übernommen, als ich nur etwas mehr als ein Jahr später mal wieder das dringende Bedürfnis verspürte, zu siedeln. Die Waschmaschine kam mit, ebenso ein Teil der Möbel. Sogar einen kleinen Transporter hab ich mir von meinem damaligen Autohändler ausgeliehen. Einen roten. Wieso ich das noch so genau weiß? Die hohe Hemneskommode passte nicht so ganz rein und irgendwann wurden dann wutentbrannt die Türen zugedroschen. Die Kommode hat immer noch eine Kerbe mit roter Farbe drin an ihrem linken Vorderfuß.

Die Kisten werden nicht weniger
Besagte Kommode hat es auch aus der letzten Klagenfurter Wohnung wieder nach Hause geschafft. Also noch nicht ganz, sie steht im Container. Alle meine Sachen, außer die, die ich wirklich dringend brauche wie meine drei Laptops und mein Kühlschrank samt Geschirrspüler und Herd, stehen im Container. Und ich war letztens im Container und hab sie besucht und mich hat fast der Schlag getroffen: habe ich mich monatelang über die rote kleine Kerbe, für normale Menschen nicht mal sichtbar, geärgert, so wünsche ich mir bereits jetzt viel Glück, wenn diese Kommode dann in einem der Kinderzimmer steht: mehrere riesige Kratzer und Abschürfungen zieren die Vorderseiten der Laden. Im Sichtbereich, auf Augenhöhe. Traurig zog ich nur die Decke weiter runter, als könnte ich damit die Kratzer ungeschehen machen.

So fein säuberlich hatte ich mit dem Stapeln begonnen! Resultat: siehe Bild oben!


Von Wien damals ging es nicht direkt in die letzte Klagenfurter Wohnung. Die Möbel zogen erstmal zu Mama und Papa in die Garage, die Kommode zwar mit Schramme, aber wenn ich damals gewusst hätte, wie die heute aussehen würde, ich hätte mich keine Sekunde über die Kerbe geärgert. Ich hatte nur ein paar Kisten und bin damit nach Klagenfurt auf die Couch der alten Klagenfurter Wohnung. Die Couch, die ich zurückgelassen hatte. Die letzte Couch in Wien war auch da geblieben. Habe ich ein verqueres Verhältnis zu Couches? Man weiß es nicht.


Hauptsache, der Fernseher geht noch!

Die letzte Wohnung in Klagenfurt hatte von all meinen Wohnung bisher den meisten Geschmack und am ehesten die Richtung, in die das Haus nun gehen wird. Dadurch, durften die meisten Möbel dann mit, nur ein Teil ging zurück zu Ikea - tolles Programm dieses Zweite Leben. Und irgendwer hat nun meinen Couchtisch, der schon brennende Adventskränze gesehen hat!

Nur nicht das neue Auto schon zerkratzen! Mein geliebter Opi, so gerne hätte ich noch dich zum Umziehen gehabt, aber dein Motor wollte nicht mehr 

Der letzte Umzug war auch der bisher professionellste. Wahnsinn, wie flexibel man doch ist, wenn man doch nur einen Hängerschein besitzt. Und einen Pferdeanhänger. Und eine Freundin mit Schafsanhänger. Dieser war ein großartiger Pferdehängerersatz. Kleiner und wendiger. Und gefühlt hundert Jahre alt. Was soll bei dem schon schiefgehen? Der hat viel mehr in seinem Leben gesehen, als ich es jemals werde!

Da dachte ich noch, der Container wäre definitiv zu groß...

Und so fuhren wir zwei Wochenenden mit dem Kollegen die 60km in eine Richtung hin und her. Am Sonntag dann die letzte Fuhre und da wollt ich ihn auch schon zurückgeben. Wir putzen den Hänger und ich fahr dann also los. Nach drei Kilometern das seltsame Gefühl, als würde ich durch einen Schweizer Käse fahren, so viele Schlaglöcher gibt es in Wolfsberg doch gar nicht! Unsicherer Blick in den Rückspiegel - irgendwas stimmt mit dem Hänger nicht! Also lieber mal die Warnblinkanlage an und aussteigen - das linke Rad hing an nur drei Radmuttern?! Wo bitte waren die anderen hin??? Ich entschloss mich, zumindest noch bis zur Haltestelle nach vorn zu fahren und dann alle, die potentiell zur Hilfe eilen könnten, anzurufen. Meine Mutter fuhr eigentlich zur selben Zeit auch bei mir vorbei, die aber dachte gar nicht daran, stehen zu bleiben!

Doch dann kamen die ersten Fuhren mit dem Schafsanhänger!!!

Rettung eilte in Form von der Besitzerin des Anhängers, zwei Automechanikern, meiner Mutter, die dann am Weg zurück nochmal bei mir vorbei kam und stutzig wurde und meinem Vater. Gemeinsam wurde der Anhänger dann angehoben (ganz schön leicht!) und dann zumindest die Muttern von links und rechts so verteilt, dass man weiterfahren konnte.  Im Gegensatz dazu war der Fakt, dass ich MEINEN Pferdeanhänger nicht ganz ordentlich an MEIN neues Auto anschließen konnte und erst der nette junge Mann mir beim ÖAMTC erklären musste, wie die Steckverbindung funktioniert, nix dagegen.

Da lacht sie noch! Kurz vor der besagten Abfahrt, auf der ich dann fast alle Radmuttern verloren hab. Wie man klar erkennen kann, DA waren sie noch dran!

Und so zog der Großteil meines Hab und Gutes in den Container und brütet nun bei bis zu 38 Grad Außentemperaturen vor sich hin. Ein Teil der Schränke und Kommoden sowie ein Bett haben vorübergehend Platz im Bestand gefunden, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder um Asyl im Keller ansuchen, weil hier geschremmt und gewerkelt wird. Könnten meine Möbel reden, sie hätten wahrlich viel zu erzählen.

Aktion Rettet den Schafsanhänger - ein Staatsakt!
Und da hatte ich kapiert, wie das mit dem Licht funktioniert....
Ein geschichtsträchtiges Foto, Rückgabe der nicht mehr gebrauchten Möbel an Ikea... man kann sich schon denken, Stühle und Tisch hab ich jetzt natürlich keinen mehr

Zumindest meine Klamotten haben Platz im Flur gefunden....aber auch das ist nicht von Dauer!

Wenn Jemand Eine Reise Tut.... Wenn Jemand Eine Reise Tut.... Reviewed by Tanja on 15:17 Rating: 5

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