Über mich


Man muss wohl etwas verrückt sein für so ein Abenteuer! Ein Haus/zu/um/bau ist eine Entscheidung fürs Leben - bis dass der umfallende Ziegel uns scheidet! Oder bis man pleite ist - was auch immer zuerst eintritt! Und dennoch: es gibt sie noch, die Pioniere, die sich in dieses unbekannte Terrain vorschlagen. Ich bin eine davon! Mögen die Ziegel mit dir sein!

In Allen Dingen Hängt der Erfolg Von Den Vorbereitungen Ab. Konfuzius

Vorbereitung ist alles. Und ein Haus baut man mal nicht eben so an einem Wochenende. Man kann froh sein, wenn man überhaupt mal zu bauen beginnt. Denn zuerst stehen einige Themen zur Vorbereitung an: den ersten Teil der Planung und die Einreichung hätte ich ja schon erwähnt, daneben gab es noch zahlreiche Termine beim Notar (wenn alle Familien so oft wie wir dort vorstellig werden, verstehe ich auch, dass die eine 40 Stunden Woche haben, nicht mal Freitag geht's früher raus... Mein Mitleid war erst mit Übergabe der Rechnung verschwunden, aber das nur nebenbei!) und dann selbstverständlich die tatsächlichen Vorbereitungen, sprich die ersten Arbeiten am Bestand.

Erschlagen von den vielen Schätzen vom Dachboden, in kompletter Sicherheitsmontur

Winter sind kalt und lange in Österreich, da kann man schon mal den 100m2 Keller ausmalen anfangen. Wieso ich damit nicht bis im März gewartet habe...ah ja richtig, alles was nicht im Container untergekommen ist, steht ja im Keller. Unter anderem meine Küchengeräte. Denen wäre wohl zu warm im Container geworden. Die Sommer sind mittlerweile richtig heiß in Österreich.

Der Keller musste somit als Erstes fertig werden. Als Lagerplatz, als möglicher Schlafplatz und insgeheim wäre ich wohl irgendwann dort eingezogen, wenn alle anderen Pläne nichts geworden wären. Immerhin gibt es Fenster und die niedrige Raumhöhe stört einen Gnom mit 1,55m Größe nun auch nicht wirklich.

Also im letzten Jahr noch mit dem Streichen begonnen. Man hat den Wänden angesehen, dass die letzten 40 Jahre eher wenig frische Farbe den Weg zu ihnen gefunden hat. Keller werden unterschätzt sage ich! Sie verdienen definitiv mehr Aufmerksamkeit.... und mehr Ordnung. Somit wurde auch gleich richtig ausgemistet - wir räumen also aus und andere Familienmitglieder räumen die Sachen wieder rein. Eine richtige Sisyphus-Arbeit! Ende der Geschichte waren rasante Fahrten die Einfaht runter, um den Plunder so schnell wie möglich wegzubringen! Aus den Augen aus dem Sinn. Das galt übrigens auch für die ganzen Sachen, die all die Jahre (JAHRZEHNTE) ein tristes Dasein im Keller fristeteten und einzig den hunderten Spinnen und Kellerasseln ein adäquates Zuhause geboten haben. Zumindest die hatten Freude damit. Ich möchte nicht behaupten, dass wir die Situation im Griff hätten - noch immer wohnt der Schlitten, auf dem niemand jemals wieder fahren wird, dort und zwei, drei Räume schauen noch immer aus, als hätte sie nie ein Mensch betreten - die Landung auf dem Mond war weniger aufregend, als diese Räume endlich in Schuss zu bringen.

Schick - hätte ich mir auch ein Schlafzimmer einrichten können in der Ecke... Besagten Boden habe ich unter Einsatz meines Lebens entfernt...

Auch wenn ich da mit zig Schichten fast erfroren und mit der Farbe beinahe Eiskristalle miteingearbeitet hätte (ich nenne es: moderne Wandgestaltung, Let It Go!), war diese Arbeit nichts und ich betone es nochmals, nichts gegen das, was uns noch bevorstand (und das Drama ist noch lange nicht vorbei! Mehr dazu in einem späteren Post). Der Dachboden. Schon als Kind hasste ich diese kleine Tür (ja, auch ich muss mich bücken, da passt niemand normaler durch, für wen haben wir die so gebaut?!), die das Tor zu meinen Albträumen darstellte: ein Raum voller Staub und Spinnen, Dreck und "Schätzen".

Wer wäre nicht stolz auf die gesammelten Werke aller vier Kinder aus Volkschule und Gymnasium? Wir reden hier von ersten Lesebüchern, die man nur aufbewahrt, um sich ewig daran zu erinnern, wie mühsam es war, lesen zu lernen. Das ei mit einem Bogen darunter versehen wird, damit man es nicht als e und i ausspricht. Und sollte ich jemals vergessen, wie man Ami, den Hund aus den ersten Versuchen, Buchstaben sinnvoll zusammen zu setzen, schreibt, ich könnte mir die Herleitung nochmal durchlesen. Mathebücher, an denen Pythagoras noch mitgeschrieben hat und die vom Computerzeitalter so weit entfernt sind, wie wir vom Mars. Apropos Weltraum, in der Sachkunde hat man damals noch gelernt, dass Pluto ein Planet ist! Somit sind diese Büche wohl unbrauchbar, denn Pluto ist definitiv raus.

Ebenso Geschichte ist die schicke Mischmaschine links im Bild...
Man nennt es wohl Nostalgie, die Hoffnung, den eigenen Kindern mal dieses Gekritzel zeigen zu können. Ich glaube, meine Kinder werden nicht mal mehr mit der Hand schreiben lernen! Die können das Gekritzel maximal als prähistorische Wandmalerei zu entziffern versuchen. Vielleicht haben die alten Ägypter dasselbe mit diesen Hieroglyphen beabsichtigt...

Die ersten Schachteln wurden noch mit Bedacht versorgt und runter getragen, irgendwann ist mir aber der Geduldsfaden gerissen und die Schachteln wurden lieblos über den Balkon auf den Boden der Tatsachen befördert. Und von dort aus wieder in das schon mit warmen Motor wartende Auto, Sie erinnern sich, die Sachen müssen sozusagen weggebeamt werden, damit sie nicht wieder im Keller landen (den Keller, den wir in mühevoller Kleinarbeit schon mal aufgeräumt haben).

Irgenwann hatte dann ach mal jemand die Idee, "Boden" im Dachboden zu verlegen - den dann mit Spitzhacke und Axt zu entfernen, kam ganz nah an eines dieser teuren Aggressionsabbauseminar ran  - ich wusste gar nicht, zu was ich mit Axt und Spitzhacke fähig bin!

Es wird nun niemanden überraschen, dass der Dachboden noch immer nicht leer ist. Da stehen noch Sachen, die niemals im Leben durch diese winzige Tür gepasst haben können. Oder aber irgendwer in der Familie verfügt über Superkräfte und kann Möbel schrumpfen. Fakt ist: leer wird's da oben erst, wenn die mal die Dachplatten abnehmen. Dann werden auch die letzten, akribisch gehorteten und für Jahre vergessenen Teile ihren Weg in den ewigen Frieden finden. Wenn meine Mutter schnell genug die Familienkutsche beladen und die Einfahrt runterfahren kann.

Neben den Balken, versuche ich auch den Tisch zu retten, der passt aber wohl auch nicht durch die Tür...
In Allen Dingen Hängt der Erfolg Von Den Vorbereitungen Ab. Konfuzius In Allen Dingen Hängt der Erfolg Von Den Vorbereitungen Ab. Konfuzius Reviewed by Tanja on 21:45 Rating: 5

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