...das stimmt natürlich nicht ganz. Am Anfang war eher eine wahnwitzige Idee. Oder so etwas in der Art. Jedenfalls aber ist das Bauansuchen der Startpunkt für diesen Blog. Ein Blog über das Hausbauen.
Oder den Wahnsinn, den das mit sich bringt. Oder aber vielleicht darüber, dass man schon vorher ein wenig verrückt sein muss, um sich auf so ein Abenteuer überhaupt einzulassen. Verrückt und gewissermaßen schmerzbefreit. In meinem Fall muss ich sogar ein ganz dickes Fell haben.
Wir stehen also am offiziellen Startpunkt des Hausbaus, vorangegangen sind da aber schon Monate der Planung, des Hickhacks, der Tränen und des zeitweiligen: ich lass das Ganze und hau ab. Gepaart mit der Vorfreude, endlich etwas zu schaffen, endlich etwas sein eigen zu nennen, hat es mich aber doch auch hier her gebracht.
Ganz stolz habe ich heute den unsäglichen Pack an Papieren und Ausdrucken aufs Bauamt getragen - Klimaschützer würden aufschreien, wenn sie die Seiten zählen und die dafür gestorbenen Bäume betrauern müssten. Aber so ist das nun mal, Papier ist ja geduldig.
Ich weiß gar nicht, wann die Geschichte so richtig begonnen hat, aber schauen wir mal ziemlich genau 17 Jahre in die Vergangenheit zurück: gerade eine Matura mit dem sagenhaften Notendurchschnitt von 1,0 hinter mich gebracht, stand mir die ganze Welt offen und mutig wie ich war, bin ich tatsächlich für meine Studien ausgezogen. Ausgezogen aus dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin, das Kuhdorf, das für alle Heranwachsenden (außer mich!) den Albtraum schlechthin darstellt, raus in die große weite Welt. Naja, nicht ganz. Ich habe es gerade mal 50km weit weg geschafft. Ins nächste Kuhdorf quasi. Immerhin ist dieses Kuhdorf die Hauptstadt des Bundeslandes, in dem ich den Großteil meines Lebens bisher verbracht hab. Man bekommt das Mädchen aus dem Land, das Land aber nicht aus dem Mädchen - mehr dazu im Laufe der nächsten Blogposts.
Nach einigen Irrwegen in der großen weiten Welt (*hüstel*) und vermutlich aus der schieren Verzweiflung (#foreveralone), hab ich dann wohl letztes Jahr, vl sogar bereits Ende 2017 beschlossen, wieder in mein Ursprungskuhdorf zu ziehen. Versteht mich nicht falsch, Kuhdorf heißt nur, dass es mehr Kühe als Einwohner gibt. Und natürlich weder ein Geschäft noch öffentliche Verkehrsmittel. Aber es gibt Kühe, viele Kühe. Hunderte Kühe. Genügsame Nachbarn, diese Wiederkäuer. Die werden wohl hoffentlich auch keinen Einspruch erheben, wenn es zur Bauverhandlung kommen sollte.
Über mich
Man muss wohl etwas verrückt sein für so ein Abenteuer! Ein Haus/zu/um/bau ist eine Entscheidung fürs Leben - bis dass der umfallende Ziegel uns scheidet! Oder bis man pleite ist - was auch immer zuerst eintritt! Und dennoch: es gibt sie noch, die Pioniere, die sich in dieses unbekannte Terrain vorschlagen. Ich bin eine davon! Mögen die Ziegel mit dir sein!
Eine Weltbürgerin wie Du eine bist - real und emotional - hat eine weitreichende Entscheidung getroffen: Du schlägst endgültig Wurzeln daheim in deinem Kuhdorf. Eine gigantische Entscheidung, die dich immer starken wird und Dir und deiner ganzen Familie dient. Daheim gut leben, erholen und ausruhen, damit man gerüstet ist für den täglichen Existenzkampf in einer oftmals unmenschlichen Arbeitswelt. G'scheiter kann man es nicht machen. Ich freu mich mit Dir und den Deinen mit, ihr seid eine unglaublich interessante, bunte und herzliche Familie. Schaut weiterhin gut auf Euch, der Herrgott wird auch seinen Teil dazu beitragen. MlG aus St.Paul, Kurt
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